Mythen übers Schwitzen: "Schwitzen kann man trainieren"

“Alles eine Sache des Trainings” - ist bei vielen Dingen des Lebens eine Binsenweisheit. Sei es im Sport oder beim Musizieren, beim Malen oder Sprachen lernen - trainieren hilft.
Gilt das auch fürs Schwitzen? Gilt das besonders dann, wenn ich viel zu viel schwitze. Wenn es mir lästig ist, weil ich ständig meine Kleidung durchschwitze? Wenn ich vor jedem Händeschütteln heimlich meine Hand abwischen muss? Wenn es mir oberpeinlich ist, wenn ich zu Besuch bin und die Schuhe ausziehen soll?

Schwitzen ist eine natürliche Körperfunktion und dient insbesondere der Temperaturregulation. Immer genau 37 Grad Celsius, da funktioniert unser Körper am Besten. Wird es wärmer, wird geschwitzt.

Aber: es gibt Menschen, die schwitzen mehr und heftiger als andere. Scheinbar ohne Anlass kann es schon losgehen. Diese Betroffenen haben Hyperhidrose, eine Störung in der Steuerung des Schwitzens. Diese Störung wird durch falsche Impulse in der Steuerungsanlage des Schwitzens verursacht und über die Schweißnerven an die Schweißdrüsen gesendet.
Diese falsche Programmierung des Steuerungssystems kann durch “Training” des Schwitzens nicht beeinflusst werden. Viel Sport und Saunagänge verändern diese falsche Steuerung nicht und die Betroffenen schwitzen deshalb - leider - nicht weniger.
Hoffentlich haben sie wenigstens Spaß dabei, endlich einmal zu Recht richtig schwitzen zu dürfen.

Für alle diejenigen, für die übermäßiges Schwitzen ein Problem darstellt, gibt es weiterführende Informationen und Hilfe unter www.schwitzen.de und www.dhhz.de 
oder direkt unter Info-Tel 089 27272012 täglich Montag bis Freitag von 9.30 bis 16 Uhr.


Herzlich Ihr
PD Dr. Christoph Schick mit dem Team des Deutschen Hyperhidrosezentrums DHHZ

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