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Patientenrechtegesetz - Bedeutung für Hyperhidrose und Erythrophobie - Patienten mit übermäßigem Schwitzen oder Erröten / Facial blushing / Erythrophobie

Das seit letztem Jahr neu gefasste Patientenrechtegesetz bringt auch für Patientinnen und Patienten mit übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) und krankhaftem Erröten (sogenanntes Facial blushing oder Erythrophobie) einige wichtige Neuerungen. Auch wenn Vieles schon bisher hätte normal sein sollen - beispielsweise dass alle Patienten die über sie verfassten Arztbriefe auch für die eigenen Unterlagen erhalten können - war es in der Vergangenheit oft sehr mühselig, solche Berichte zu erhalten.

So ist es jetzt Ihr Recht als Patientin oder Patient, dass Sie solche Berichte bekommen. Zum Beispiel nach einer Operation können Sie sich einen Operationsbericht oder einen Arztbrief aushändigen lassen. Die Kopier- und Portokosten müssen Sie allerdings tragen. Sollten Ihre Operateure nicht mehr erreichbar sein, dann können Sie sich auch an das Krankenhaus wenden und dort die Berichte abrufen. So einfach geht das - hoffentlich - jetzt.

Uns ist aber noch ein ganz anderer Punkt aufgefallen, der für die Behandlung von Schwitzen und Erröten interessant ist. Ganz besonders deswegen, da aktuell immer mehr Ärztinnen und Ärzte erstmalig Hyperhidose-Eingriffe durchführen. Dies gilt vor allem für operative Eingriffe am vegetativen Nervensystem, dessen "Aktivator-Nerv", der sogenannte "Sympathikus", das Schwitzen und Erröten steuert. Diese Operationen haben verschiedene Namen und werden meist Sympathektomie, Sympathikusblockade oder Sympathikusblock genannt. Abkürzungen wie ETS, ETSC und ESB stehen dann für "endoskopische thorakale Sympathikusblockade", wobei thorakal bedeutet, dass die Operation im Brustraum durchgeführt wird. Das C steht für das Verwenden von Metallclips, die zur Blockade auf den Nerven aufgeklemmt werden. Das nennt man Clipping oder Clamping. Die Abkürzung ELS steht für endoskopische lumbale Sympathikusblockade und lumbal bedeutet dann "im Lendenbereich", denn hier wird der Nerventeil des Sympathikus der das Füßeschwitzen steuert geblockt.

Das Patientenrechtegesetz (BGB 630ff) sieht im Zusammenhang mit einem Urteil des OLG Karlsruhe eine besondere Aufklärungspflicht des Arztes, wenn dieser eine Operation durchführt, in der er noch nicht erfahren und routiniert ist. Selbst ein erfahrener Operateur (z.B. Allgemeinchirurg oder Thoraxchirurg), der eine neue OP (z.B. ETS/ELS) in sein Spektrum aufnimmt, die er zuvor noch nicht oder nur selten durchgeführt hat, muss seine Patienten über diesen Umstand aufklären, da hierdurch für die Patientinnen und Patienten ein erhöhtes Risiko entstehen kann (Quelle dgintim.de).

Wenn Sie sich als von Hyperhidrose oder Erythrophobie Betroffene einer Sympathikus-Operation unterziehen wollen, so klären Sie mit Ihren Behandlern ganz besonders diesen Punkt: über wieviel Erfahrung verfügt das Behandlungsteam. Damit ist natürlich nicht nur die Operateurin/der Operateur gemeint, sondern auch das OP-Team und das Pflegeteam für die Zeit nach der Operation. Denn eine Behandlung ist nur so gut und so sicher wie ihr schwächstes Glied. Alle Beteiligten sollten also Erfahrung mit Ihrer Krankheit und Behandlung haben.

Falls Sie weitere Fragen haben oder für sich oder Angehörige eine zweite Meinung einholen wollen, nehmen Sie gerne mit mir und meinem Team Kontakt auf. Wir sind gerne für Sie da unter www.schwitzen.de oder direkt Tel 089 27272012. Rufen Sie einfach an.

Herzlich Ihr
PD Dr. Christoph Schick mit seinem Team des DHHZ

Deutsches Hyperhidrosezentrum DHHZ
http://www.deutsches-hyperhidrose-zentrum.de


Mythen übers Schwitzen: übermäßiges Schwitzen ist doch gar keine Krankheit

Alle Betroffenen mit übermäßigem Schwitzen wissen: Schwitzen und Schwitzen ist nicht dasselbe. Übermäßiges Schwitzen ist eine Krankheit und wer unter einer sogenannten Hyperhidrose leidet, weiß das auch.

Aber was ist eigentlich eine “Krankheit”?

Krankheit ist definiert als eine Störung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens (Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO).

Bei der Beschreibung einer Krankheit muss zwischen ihren Ursachen (Krankheitsursache) und ihren sichtbaren Anzeichen (Symptomen) unterschieden werden. Außerdem können sich unterschiedliche Verläufe zeigen: eine akute Krankheit setzt plötzlich und heftig ein. Eine chronische Krankheit beginnt langsam und verläuft schleichend. Manche Krankheiten verlaufen in Schüben, d.h., es wechseln sich Phasen der Besserung mit Phasen der Verschlechterung ab, oder sie treten nach scheinbarer Ausheilung erneut auf (Rezidiv). (Quelle: Der Gesundheits-Brockhaus, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim)

Wie ist das bei der Hyperhidrose, dem übermäßigen Schwitzen: Hyperhidrose tritt nicht akut oder chronisch auf. Sie verläuft auch nicht in Schüben. Sie ist einfach immer da. Da es sich um eine angeborene Störung der Schwitzsteuerung handelt, ist die Anlage von Geburt an vorhanden. Bemerkt wird das störende Schwitzen meist innerhalb der ersten fünfzehn bis zwanzig Lebensjahre, am häufigsten in der Pubertät.

Die Feststellung einer Krankheit (Diagnose) beruht auf der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) sowie der Untersuchung der Betroffenen mit Auswertung der geschilderten und festgestellten Symptome. Die erhobene Diagnose dient der Festlegung einer evtl. notwendigen Behandlung, der Voraussage über den Verlauf der Krankheit (Prognose) und Maßnahmen der Krankheitsverhütung (Prävention).  (Quelle: Der Gesundheits-Brockhaus, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim)

Gehen wir es auch mit dieser erweiterten Erklärung durch: die Diagnose ist die Steuerungsstörung des Schwitzens, deren Symptome übermäßiges Schwitzen oder auch Erröten sind. Eine Prävention, also Vorbeugung, ist nicht möglich. Die Anamnese ist typisch. Die an Hyperhidrose Leidenden berichten von unkontrolliertem und sehr störendem Schwitzen. Alle Phasen des Tages und alle Bereiche des Lebens sind betroffen, egal ob Händeschütteln oder Kleidungswahl, Vortragssituation oder Auswahl des Schuhwerks. Die Prognose ohne Behandlung ist schlecht. Zwar vermindert sich das Schwitzen im Laufe des Lebens auch ohne Therapie etwas, aber diese Minderung ist kaum der Rede wert und niemand will Jahrzehnte lang mit einer Behandlung abwarten.

Und eine Behandlung wünschen sich nahezu alle Betroffenen - denn übermäiges Schwitzen aufgrund einer Steuerungsstörung des Schwitzens ist eine Krankheit !

Diagnostik und Behandlung, ob mit einfachen Mitteln oder mit Operationen, gibt es für alle Betroffenen im Deutschen Hyperhidrosezentrum DHHZ in München. Hier können alle unter ihrer Hyperhidrose Leidenden echtes Verständnis und Hilfe erwarten.

Informationen und Hilfe unter www.schwitzen.de bzw. www.dhhz.de oder direkt Tel 089 27272012.

Herzlich Ihr
PD Dr. Christoph Schick mit seinem Team

Deutsches Hyperhidrosezentrum DHHZ
http://www.deutsches-hyperhidrose-zentrum.de